Serious Games – Spielen und dabei lernen?
Genau das ermöglichen Serious Games. Aber was sind Serious Games überhaupt? Wann werden sie eingesetzt? Welche Anwendungen gehören dazu und wo ist der Unterschied zu Gamification?
In den letzten Jahren haben Serious Games unter Beweis gestellt, dass es durchaus möglich ist, mit Spielen – oder „spielend“ – zu lernen. Diese Lehrmethode ist unter der Bezeichnung Game-based Learning bekannt geworden, ein Trend, der sich schnell in der Bildungsbranche ausgebreitet hat.
Dabei dienen diese „ernsthaften Spiele“ nicht in erster Linie der Unterhaltung der Spieler, sondern dem Lernen bestimmter Inhalte und Zusammenhänge und der Anwendung des so gelernten. Sie werden zunehmend in Schulen, in der Erwachsenenbildung, im Gesundheitswesen, der Luftfahrt, der Wissenschaft und in Verteidigungsministerien verschiedener Länder eingesetzt.
Und dabei werden unterschiedliche Ziele verfolgt. Beispielsweise werden Feuerwehren auf Rettungseinsätze vorbereitet, Verkaufsteams geschult oder Schüler in beispielsweise Mathematik, Biologie oder Sprachen unterrichtet. Ein bekanntes Beispiel ist das Simulationsspiel „Poly Bridge“. Es ist eines der beliebtesten Serious-Games für angehende Ingenieure und Hobby-Statiker. Ebenso wie bei anderen Brückenbau-Simulatoren geht es in dem Puzzle-Spiel darum, Brücken zu konstruieren, die den physikalischen Gesetzen standhalten, also statische Mindestanforderungen erfüllen.
Einfach gesagt sind Serious Games (übersetzt: ernsthafte Spiele) Lernspiele, bei denen sowohl der Spaß als auch die Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten im Mittelpunkt stehen. Das unterscheidet sie klar von Gamification. Denn unter Gamification versteht man das Hinzufügen von spielerischen Elementen in einen spielfremden Kontext. Bei einer Anwendung mit Gamification-Elementen muss es sich also nicht um ein Spiel handeln. Mehr dazu finden Sie in unserem Blogartikel zu Gamification.
Die Lern-Motivation bei Serious Games wird vor allem durch den spielerischen Kontext oder durch den Erhalt von Scores und Punkten und der damit gegebenen Möglichkeit sich mit Kollegen bzw. Mitschülern zu vergleichen gefördert. Spieler können sich über die Anwendung hinaus über das Spiel austauschen und ihre Erfahrungen teilen, wodurch das Erlernte vertieft wird.
Beispiel 1 - Lernen der Datenschutzverordnungen
In ihrem Unternehmen arbeiten Sie mit sensiblen personenbezogenen Daten und auch ihre Mitarbeiter müssen sich spätestens seit der neuen Datenschutzverordnung mit dem Datenschutz auskennen? Wie können Sie diese also motivieren die eher trockenen Verordnungen auswendig zu lernen und regelmäßig aufzufrischen?
Hier können Serious Games weiterhelfen: Mithilfe eines Spiels steht das Auswendiglernen und Verinnerlichen der Verordnungen nicht mehr im Mittelpunkt, sondern das Erreichen der höchsten Punktzahl oder der Aufstieg in ein neues Level. Mitarbeiter können die Verordnungen spielerisch erlernen und der Vergleich der eigenen Punktzahl oder der Levelstufe mit den Kollegen treibt automatisch die Motivation an.
In höheren Leveln können höhere Lerninhalte thematisiert werden. Mitarbeiter beschäftigen sich durch Serious Games nicht nur länger und intensiver mit der Thematik, sondern können sich außerdem mit anderen Kollegen über das Spiel austauschen und so ihr Wissen vertiefen.
Beispiel 2 - Lernen von Verkaufsstrategien
Wie werden beispielsweise Mitarbeiter im Verkauf geschult? Klassischerweise werden Seminare und Schulungen organisiert, in denen Taktiken für Verkaufsgespräche vor Ort besprochen werden.
Die Nachteile: Man benötigt eine lehrende Person, eine Räumlichkeit, Mitarbeiter sind zeitlich und örtlich gebunden und werden unterschiedlich in die Veranstaltung eingebunden, die Schulung ist zeitlich begrenzt und meist sind solche Schulungen nicht wirklich motivierend für die Zuhörer.
Die Lösung: Verkaufstaktiken lernen, indem man ein Spiel spielt – ein Serious Game. Mitarbeiter können am Computer oder am Smartphone durch eine Interaktion mit einem digitalen Kunden innerhalb des Spiels verschiedene Produkte und Services des Unternehmens und Verkaufsstrategien kennenlernen, versuchen den Kunden zu überzeugen und erhalten Rückmeldung über ihren Erfolg.
So können Mitarbeiter auch Fehler machen, aus denen sie lernen können, ohne dass dies reale Konsequenzen, wie z.B. den Verlust eines Kunden, hat.
Die Vorteile auf einen Blick
- Erlernen von Wissen und Fähigkeiten während eines Spiels
- zeit- und ortsabhängig
- selbstständige und individuelle Schulung jedes einzelnen Mitarbeiters
- beliebig oft spielbar
- Möglichkeit für Fehler ohne (wirtschaftlichen) Schaden
- motivationsfördernd während des Lernens und für die weitere Verwendung
- Möglicher Einsatz in vielen verschiedenen Bereichen:
Unternehmensleitung, Produktionsabläufe, Buchhaltung, Personalplanung, Untersuchungsabläufe und Patientendiagnosen, etc.
Die Serious-Gaming hat Sie fasziniert und Sie möchten mehr über die Entwicklung erfahren? Dann lassen sie uns gerne darüber sprechen.
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